Über mich

Oaxaca, Mexico
Mal wieder hat mich das Fernweh gepackt. Dieses Mal geht es für drei Monate nach Mexiko. Damit ich nicht wieder sämtliche E-Mail Postfächer mit meinen Reiseberichten sprenge, werde ich euch ab sofort hier auf dem Laufenden halten. Viel Spaß!

Sonntag, 21. November 2010

100 años de Revolucion Mexicana


Mein erster Tag hier in Mexiko-City hat gleich mal mit einem ziemlich dämlichen Missverständnis angefangen: Ich hatte meine Uhr auf mexikanische Zeit umgestellt… Allerdings sechs Stunden zurück anstatt sieben. Madeleine marschiert also zehn vor NEUN zum Frühstück und fragt sich wo das Frühstück eigentlich abgeblieben ist. Bis mich der Herr von der Rezeption darauf hinweist, dass es erst ab acht Frühstück gibt… Verwirrung. Aber es ist doch schon gleich neun??? Nein, es ist erst zehn vor acht… Naja, was ist schon eine Stunde verpasster Schlaf :(
Nach dem Frühstück hat mich Cecilia abgeholt, um ein paar Dinge zum Ablauf des Programms und kulturellen Differenzen mit mir durchzusprechen. Auf dem Weg zu ihrem Büro ist etwas Tolles passiert: Ich habe meine Sonnenbrille aufgesetzt!! Im November! Jhuu!  Und abgesetzt hab ich sie während unseres gesamten Stadtspazierganges kaum mehr :)
Diese lustigen Busse waren vor einigen Jahren ein Geschenk der Chinesen an Mexiko…

… und werden jetzt für kulturelle und soziale Zwecke genutzt. In diesem Bus finden zum Beispiel mehrmals in der Woche Theatervorführungen statt.
 
Wir haben auch einen Abstecher zum Bosque de Chapultepec  („Heuschreckenberg“)gemacht. Das ist eine unglaublich große Art von Parkanlage, die mittlerweile einige Museen, einen Zoo, zwei Seen und einen früheren Kaiserpalast beherbergt. Man hat dort einen super Ausblick auf die ganze Stadt.


Zusammen mit Cecilia auf der Terrasse des Kaiserpalastes

Danach sind wir Mittagessen gegangen – mein Erstes hier, und gleich ne Nummer zu scharf… Ich habe mich auf Cecilias Rat für eine grüne Paprika gefüllt mit Käse entschieden, was eigentlich nicht so scharf hätte sein dürfen… Aber gut, da muss ich mich wohl noch an einiges gewöhnen!! Wie auch an die vielen Leute, die im Restaurant zum Tisch kommen und einem allen möglichen Kram verkaufen wollen oder den Müllmann, der mit einer Glocke die Straße auf und ab läuft um die Leute daran zu erinnern ihre Mülltüten auf die Straße zu bringen damit er sie mitnehmen kann… 

In meinen Gesprächen mit Cecilia ging es ganz oft um das Bild Mexikos im Ausland. Sie findet es sehr schade, dass Mexiko international so viel schlechte Presse bekommt und kann nicht nachvollziehen, dass Menschen in ihrem Land permanent Angst vor Gewalt und Kriminalität haben. Vor allem solle man nicht von der Brutalität des Drogenkrieges auf das ganze Land schließen. Und da Mexiko so ein großes Land ist, seien die Menschen in den verschiedenen Teilen sowieso vollkommen unterschiedlich. Und ganz wichtig: Der Durchschnittsmexikaner trägt NICHT Poncho und Sombrero!! ;)

Leider musste ich mich dann schon wieder von Cecilia verabschieden. Wir sehen uns wahrscheinlich erst im Januar wieder, wenn sie mich eventuell in meinem Projekt in Minas besucht.

Aber sie hat umgehend für Ersatz gesorgt: Nach einer kurzen Erholungsphase im Hotel bin ich am Abend von einer anderen Projektkoordinatorin abgeholt worden – Carmen. Sie ist eine sehr liebe und herzliche Mexikanerin, die mich gleich bei sich am Arm eingehakt hat damit ich nicht verloren gehe. Bei Nacht in Mexiko-City war auf jeden Fall ein Erlebnis. Ich glaube nicht, dass ich es mich alleine getraut hätte, aber in Carmens Begleitung habe ich mich sehr sicher gefühlt. Und schließlich war ja auch Feiertag: 100. Jahrestag der mexikanischen Revolution! Wir machten uns auf den Weg zu einer Lichtershow, wie es mir angekündigt wurde. Sie sollte am Zócalo stattfinden, dem „Platz der Verfassung“, der umgeben ist von vielen Regierungsgebäuden und der Catedral Metropolitana.  Leider hatte ich keine Kamera dabei, weil mir wegen der zu erwartenden Menschenmassen davon abgeraten wurde. Aber unterwegs konnte man einiges beobachten: Essensstände am Straßenrand wo man hinschauen kann, unzählige Zuckerwatte-Verkäufer und eine Menge Leute außenrum die versuchen, herumfliegende Zuckerwatte-Fetzen zu fangen. Schwule Pärchen - Mexiko-City ist angeblich die einzige Stadt Mexikos, in der Homosexualität toleriert wird. In der U-Bahn gibt es einen extra Abschnitt, an dem nur Frauen und Kinder einsteigen dürfen und die Innenstadt ist zugekleistert mit rießigen Coca-Cola Werbetafeln. Ich bin wirklich aus dem Gucken nicht mehr rausgekommen ;)

Aber das alles war Nichts, im Vergleich zu dem, was mich am Zócalo erwartet hat. Tausende von Menschen haben sich schon um sieben Uhr auf dem Platz gedrängt, um eine Lichter-Show anzuschauen, die erst um neun Uhr beginnt!!! Aber das Warten hat sich gelohnt: Die Vorstellung war unglaublich! Ich habe zuvor noch nie etwas Vergleichbares gesehen und weiß gar nicht wie ich es beschreiben soll. Die mexikanische Geschichte wurde anhand von Tanz, Gesang, Feuer und Lichtprojektionen auf alle umstehenden Gebäude dargestellt. Laser-Effekte haben dazu geführt, dass man sich auf diesem Platz beim Blick in den Himmel gefühlt hat wie in einer kleinen Schneekugel. Und das Feuerwerk am Ende der Show war einfach der Hammer! Wunderschön! Und natürlich war die Vorstellung nicht beendet ohne ein kräftiges VIVA LA MÈXICO!!!

4 Kommentare:

  1. Hey hey ;-)
    ...ich weis gar nicht was ich alles kommentieren soll, weil sich alles seeehr schön anhört! Freu mich schon auf den nächsten Bericht ;-)
    Grüße aus der Heitmat,
    Kristina :-*

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  2. hey :)
    hört sich ja echt alles total schön an... ich bin ja beruhigt, wenn es nicht sooooo gefährlich ist ;)
    deine schwester ;D

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  3. Hallo Madeleine,
    das hört sich ja noch besser an, als alles was ich bisher gehört habe, da packt mich ja noch mehr die Sehnsucht.

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  4. oooh cool :) wie schön du das beschreibst, bin total bei dir :) nur dass hier jetzt -3 grad sind...

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