Mein erster Tag hier in Mexiko-City hat gleich mal mit einem
ziemlich dämlichen Missverständnis angefangen: Ich hatte meine Uhr auf
mexikanische Zeit umgestellt… Allerdings sechs Stunden zurück anstatt sieben.
Madeleine marschiert also zehn vor NEUN zum Frühstück und fragt sich wo das
Frühstück eigentlich abgeblieben ist. Bis mich der Herr von der Rezeption
darauf hinweist, dass es erst ab acht Frühstück gibt… Verwirrung. Aber es ist
doch schon gleich neun??? Nein, es ist erst zehn vor acht… Naja, was ist schon
eine Stunde verpasster Schlaf :(
Nach dem Frühstück hat mich Cecilia abgeholt, um ein paar
Dinge zum Ablauf des Programms und kulturellen Differenzen mit mir
durchzusprechen. Auf dem Weg zu ihrem Büro ist etwas Tolles passiert: Ich habe
meine Sonnenbrille aufgesetzt!! Im November! Jhuu! Und abgesetzt hab ich sie während unseres gesamten Stadtspazierganges kaum mehr :)
Diese lustigen
Busse waren vor einigen Jahren ein Geschenk der Chinesen an Mexiko…
… und werden jetzt für kulturelle und soziale Zwecke
genutzt. In diesem Bus finden zum Beispiel mehrmals in der Woche
Theatervorführungen statt.
Wir haben auch einen Abstecher zum Bosque de Chapultepec
(„Heuschreckenberg“)gemacht. Das ist eine unglaublich große Art von Parkanlage,
die mittlerweile einige Museen, einen Zoo, zwei Seen und einen früheren
Kaiserpalast beherbergt. Man hat dort einen super Ausblick auf die ganze Stadt.
Zusammen mit Cecilia auf der Terrasse des Kaiserpalastes
Danach sind wir Mittagessen gegangen – mein Erstes hier, und
gleich ne Nummer zu scharf… Ich habe mich auf Cecilias Rat für eine grüne Paprika gefüllt mit Käse entschieden, was
eigentlich nicht so scharf hätte sein dürfen… Aber gut, da muss ich mich wohl
noch an einiges gewöhnen!! Wie auch an die vielen Leute, die im
Restaurant zum Tisch kommen und einem allen möglichen Kram verkaufen wollen
oder den Müllmann, der mit einer Glocke die Straße auf und ab läuft um die
Leute daran zu erinnern ihre Mülltüten auf die Straße zu bringen damit er sie
mitnehmen kann…
In meinen Gesprächen mit Cecilia ging es ganz oft um das
Bild Mexikos im Ausland. Sie findet es sehr schade, dass Mexiko international
so viel schlechte Presse bekommt und kann nicht nachvollziehen, dass Menschen
in ihrem Land permanent Angst vor Gewalt und Kriminalität haben. Vor allem
solle man nicht von der Brutalität des Drogenkrieges auf das ganze Land
schließen. Und da Mexiko so ein großes Land ist, seien die Menschen in den
verschiedenen Teilen sowieso vollkommen unterschiedlich. Und ganz
wichtig: Der Durchschnittsmexikaner trägt NICHT Poncho und Sombrero!! ;)
Leider musste ich
mich dann schon wieder von Cecilia verabschieden. Wir sehen uns
wahrscheinlich erst im Januar wieder, wenn sie mich eventuell in meinem Projekt
in Minas besucht.
Aber sie hat umgehend für Ersatz gesorgt: Nach einer kurzen Erholungsphase im Hotel bin ich am Abend
von einer anderen Projektkoordinatorin abgeholt worden – Carmen. Sie ist eine
sehr liebe und herzliche Mexikanerin, die mich gleich bei sich am Arm eingehakt
hat damit ich nicht verloren gehe. Bei Nacht in Mexiko-City war auf jeden Fall
ein Erlebnis. Ich glaube nicht, dass ich es mich alleine getraut hätte, aber in
Carmens Begleitung habe ich mich sehr sicher gefühlt. Und schließlich war ja
auch Feiertag: 100. Jahrestag der mexikanischen Revolution! Wir machten uns auf
den Weg zu einer Lichtershow, wie es mir angekündigt wurde. Sie sollte am
Zócalo stattfinden, dem „Platz der Verfassung“, der umgeben ist von vielen Regierungsgebäuden und der Catedral Metropolitana. Leider hatte ich keine Kamera dabei, weil mir wegen der zu erwartenden Menschenmassen davon abgeraten wurde. Aber unterwegs konnte man einiges beobachten: Essensstände am Straßenrand wo man hinschauen kann, unzählige Zuckerwatte-Verkäufer und eine Menge Leute außenrum die versuchen, herumfliegende Zuckerwatte-Fetzen zu fangen. Schwule Pärchen - Mexiko-City ist angeblich die einzige Stadt Mexikos, in der Homosexualität toleriert wird. In der U-Bahn gibt es einen extra Abschnitt, an dem nur Frauen und Kinder einsteigen dürfen und die Innenstadt ist zugekleistert mit rießigen Coca-Cola Werbetafeln. Ich bin wirklich aus dem Gucken nicht mehr rausgekommen ;)
Aber das alles war Nichts, im Vergleich zu dem, was mich am Zócalo erwartet hat. Tausende von Menschen haben sich schon um sieben Uhr auf dem Platz gedrängt, um eine Lichter-Show anzuschauen, die erst um neun Uhr beginnt!!! Aber das Warten hat sich gelohnt: Die Vorstellung war unglaublich! Ich habe zuvor noch nie etwas Vergleichbares gesehen und weiß gar nicht wie ich es beschreiben soll. Die mexikanische Geschichte wurde anhand von Tanz, Gesang, Feuer und Lichtprojektionen auf alle umstehenden Gebäude dargestellt. Laser-Effekte haben dazu geführt, dass man sich auf diesem Platz beim Blick in den Himmel gefühlt hat wie in einer kleinen Schneekugel. Und das Feuerwerk am Ende der Show war einfach der Hammer! Wunderschön! Und natürlich war die Vorstellung nicht beendet ohne ein kräftiges VIVA LA MÈXICO!!!
Hey hey ;-)
AntwortenLöschen...ich weis gar nicht was ich alles kommentieren soll, weil sich alles seeehr schön anhört! Freu mich schon auf den nächsten Bericht ;-)
Grüße aus der Heitmat,
Kristina :-*
hey :)
AntwortenLöschenhört sich ja echt alles total schön an... ich bin ja beruhigt, wenn es nicht sooooo gefährlich ist ;)
deine schwester ;D
Hallo Madeleine,
AntwortenLöschendas hört sich ja noch besser an, als alles was ich bisher gehört habe, da packt mich ja noch mehr die Sehnsucht.
oooh cool :) wie schön du das beschreibst, bin total bei dir :) nur dass hier jetzt -3 grad sind...
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