Über mich

Oaxaca, Mexico
Mal wieder hat mich das Fernweh gepackt. Dieses Mal geht es für drei Monate nach Mexiko. Damit ich nicht wieder sämtliche E-Mail Postfächer mit meinen Reiseberichten sprenge, werde ich euch ab sofort hier auf dem Laufenden halten. Viel Spaß!

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Ein Monat Mexiko

Jetzt bin ich schon einen Monat in diesem Land, das so einiges zu bieten hat und jeden Tag mit neuen Überraschungen aufwartet. Kein Tag ist wie der andere und jeden Tag ändert sich meine Sicht auf Land und Leute. Die letzte Woche war auch wieder einiges geboten an Sitzungen, Essen und kulturellen Differenzen. 

Am Freitag habe ich eine Gruppe von Soziologen in Oaxaca besucht, mit denen ich meine Projektarbeit im Januar koordinieren werde. Außerdem habe ich mit meinem Gastvater und einer Mitarbeiterin die „Ciudad administrativa Oaxaca“ besucht – die Staatsregierung von Oaxaca. Das war wirklich interessant, denn es ist eben ein rießiger Komplex von Regierungsgebäuden. Wer dort arbeitet verdient eine Menge Geld (nicht unbedingt gerechtfertigt) und dementsprechend sieht es da auch aus. Die Gebäude sind total modern und elegant eingerichtet und die Menschen die dort arbeiten sind natürlich kräftig rausgeputzt. Das war irgendwie absurd anzusehen: Mein Gastvater in Turnschuhen, Hose in Army-Style und rotem Rucksack und seine Mitarbeiterin in Lederschlappen und nicht gerade gestylten Haaren und Nägeln neben den Politkern in Anzug und gestriegelten Haaren und den Sekretärinnen in zehn Zentimeter hohen Stiefeln und drei Zentimeter dicker Make-up-Schicht. Die Toiletten waren natürlich auch vom feinsten – mit Wasserspülung und Wasserhähnen mit Bewegungssensor. Die Mitarbeiterin aus meinem Dorf war ganz unbeholfen und dachte die Wasserhähne funktionieren nicht weil sie solche noch nie benutzt hatte.  Die Politiker dort waren natürlich sehr beschäftigt und haben tausend Akten durch die Gegend getragen. Sie kamen mir total fern von der Realität vor- ich glaube nicht dass sie jemals gesehen haben, was in ihrem Land tatsächlich abgeht und dass sie jemals mit eigenen Händen angepackt haben und etwas zu verändern.




Auf der Heimfahrt haben wir total viele Menschen von den Dörfern Richtung Oaxaca laufen sehen. Es war nämlich Tag der Heiligen Soledad – und da es in Oaxaca eine Kirche der Soledad gibt pilgern an diesem Tag tausende Leute in die Stadt (zu Fuß!).

Am Samstag bin ich morgens mit einer Gruppe von ca. zehn Leuten aus dem Dorf in die Berge gefahren, wo sie Bäume angepflanzt haben. Wir haben dann aus einem See (den habe ich schon mal in einem anderen Eintrag erwähnt) Wasser in einen Container gepumpt und dann vier Stunden lang Bäume bewässert. Immer mit einem Eimer zum Container, auffüllen, die Berge hochstapfen, einen Baum gießen, zurück, und nochmal von vorne… Mann, danach war ich ganz schön fertig und hab erst mal zwei mexikanische Hamburger verdrückt ;)


Beim Bäume-Gießen in den Bergen. Aus diesem Container haben wir das Wasser gefischt. Hier im Bild Félix und Elisabeth (die Frau die auch mit bei der Regierung von Oaxaca war). Mehr Bilder konnte ich leider nicht machen - zu viel Arbeit ;)

Leider mussten wir dann wieder zu einem Treffen das ziemlich lang gedauert hat und ich bin fast eingeschlafen weil mein Kopf von der vielen Arbeit in der Sonne ziemlich gelitten hatte. Abends gings dann noch mal „kurz“ nach San Antonino, dem Dorf in dem die Eltern meiner Gastmutter wohnen. Das Dorf ist sehr schön und hat noch immer sehr viele Traditionen. Als wir angekommen sind haben die Eltern gerade „buñuelos“ gemacht – eine Art Schmalzgebäck die es nur einmal im Jahr, zwischen Dezember und Februar, gibt und die unglaublich lecker schmeckt – entweder gekocht mit Wasser als Mansche quasi oder als Ganzes mit Zucker zum Kaffee. Der Vater ist absoluter Deutschland-Fan und hat mich mit tausend Fragen gelöchtert, die auf Spanisch ganz schön schwer zu beantworten waren. Zum Beispiel, ob man die Deutsche Mark trotz des Euros noch verwendet… hm?? 

Der ganz dünn ausgerollte Teig wird in einen Topf mit Fett gelegt...



... bis er schön fettig und knusprig ist.


Ich habe diese Woche auch noch lecker Milchreis gegessen (ausnahmsweise mal wieder was, was es bei uns auch gibt) und getrocknete kleine Fischchen (noch mit Augen) als Snack (wie Chips). Gestern musste ich mir dann Kleider für die Hochzeit am Wochenende kaufen – ganz schön teuer hier! Die Kleidung ist nicht gerade hochqualitativ aber echt teuer!!
Weihnachtszeit hat auch schon ein bisschen Einzug gehalten hier, aber wirklich nur ein bisschen. Hier im Dorf gibt es kaum Lichterketten und wenn dann begleitet mit nervigen quietschigen Weihnachtsmelodien. Ich denke das wird dann vor Weihnachten wohl auch mein letzter Eintrag gewesen sein. Ich hänge noch ein paar Bilder an und wünsche euch eine schöne, ruhige, weiße Weihnachtszeit!!


Das ist unser Weihnachtsbaum hier im Haus...

Der Schmuck nochmal von nahem - mittlerweile sind auch noch lilane Luftschlangen dazugekommen.

Endlich hab ich es auch mal geschafft das Haus zu fotografieren...

Piñatas auf dem Markt - da kommen Süßigkeiten rein und Kinder müssen mit verbundenen Augen draufschlagen bis die Figur platzt und die Süßigkeiten rausfallen.


Lecker Weihnachtsessen in der Schule.


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